Fiat Lux am Neckar: ESC in Brackenheim & Lauffen

Einspar-Contracting (ESC) in der Straßenbeleuchtung ist im Ländle ein kaum genutztes Instrument für die schnelle und flächendeckende Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Bisher galt ein Fördermittelzuschuss der Nationalen Klimaschutzinitiative in Verbindung mit einem KfW-Darlehen als Königsweg der Finanzierung.

Projektentscheidung

„So bin ich ein schwerfälliger Schwabe“ schrieb im März 1800 der in Lauffen geborene Friedrich Hölderlin. Dieses Attribut trifft allerdings nicht auf die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in seiner Geburtsstadt zu. Und auch nicht auf die in Brackenheim. Hier geht man neue Wege. Die beiden Nachbarkommunen haben sich das Ziel gesetzt, rund 2.900 Lichtpunkte auf LED umzustellen.

Die Vorteile einer flächendeckenden Umstellung liegen auf der Hand: eine sofortige, hohe Energie- und Kosteneinsparung, eine bessere Beleuchtungsqualität und eine geringere Anzahl an Leuchtmittelvarianten. Aus ökologisscher Sicht spielen die CO₂-Einsparungen und die Minimierung der Lichtverschmutzung eine gewichtige Rolle.

Leider verlief die Umstellung auf energieeffiziente LED-Leuchten anfangs schleppend. Zog sie doch in der Konkurrenz zu anderen großen (Schulsanierungen, etc.) und kleinen Projekten häufig den Kürzeren.

Beide Kommunen entschlossen sich daher für ein Einspar-Contracting (ESC). Es verbindet schnelle Realisierung, eine haushaltsschonende Finanzierung. Blieb die Suche nach einem leistungsfähigen Contractor.

Auswahl des Contractors

Schon im Vorfeld haben die von den Kommunen beauftragten Dienstleister, die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH und endura kommunal GmbH, die Förderfähigkeit der Projekte geklärt. Grundsätzlich besteht eine Fördermöglichkeit über das Förderprogramm „Beratungen zum Energiespar-Contracting“ der BAFA und über die InEECo („Initiative Energiespar- und Energieliefer-Contracting in öffentlichen Gebäuden“).

Die Projektpartner hatten sich für ein zweistufiges Vergabeverfahren entschieden: In Stufe I (Teilnahmewettbewerb) wurden die leistungsfähigsten Teilnehmer ausgewählt und dann in Stufe II zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Die Bietergespräche boten einen Rahmen, offene Punkte zu diskutieren und Angebote zu überarbeiten.

Alle Vorgaben erfüllt

Die Laufzeiten beider Projekte liegen mit 90 bzw. 96 Monaten im Rahmen der Mindestvorgabe. Ein zweites wichtiges Kriterium ist die monatliche Cotracting-Rate. Sie darf die monatlichen Einsparungen nicht überschreiten. Auch diese Bedingungen haben die Contractoren in beiden Kommunen erreicht. Und: Gab es vorher alleine in einem der Sanierungsgebiete über 50 verschiedene Leuchtenmodelle, sind es jetzt nur noch drei.