Schlüssel für die Energiewende vor Ort Sanierungsmanagement: Von der Theorie in die Praxis

Der Begriff „Sanierungsmanagement“ beschäftigt in letzter Zeit Symposien und Konferenzen. Noch immer gibt es keine anerkannte Definition, die die Anforderungen und Einsatzbereiche klärt. Für die Praxis aber ist das Sanierungsmanagement der Schlüssel für das Gelingen der Energiewende vor Ort. Hier entscheidet sich, ob ein Quartierskonzept Papier bleibt oder Realität wird.

Der erfolgreiche Sanierungsmanager ist ein Netzwerker

Sanierungsmanagement bedeutet, die individuellen Maßnahmen für das Quartier aufzugreifen und diese mit der Vielzahl an Akteuren abzustimmen. Die wichtigsten Aufgaben lassen sich in zwei Begriffen zusammenfassen: Kommunikation und Koordination.

Der direkte Draht in die kommunale Verwaltung ist für den Sanierungsmanager genauso wichtig, wie die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern. Und damit sind nicht nur Informationsveranstaltungen und Artikel im Gemeindeblatt gemeint, sondern das persönliche Gespräch, die nahtlose Betreuung vom Erstgespräch bis zur Umsetzung. Gleichzeitig bildet der Sanierungsmanager die Verbindungsstelle zwischen den Dienstleistern, die mittelbar oder unmittelbar am Projekt beteiligt sind, und Unternehmen wie Wohnungsbaugesellschaften, Transportunternehmen, regionalen Energieerzeugern, Baufirmen und und und.

Unsere Erfahrung ist, dass ein erfolgreiches Sanierungsmanagement dann gegeben ist, wenn unabhängig vom Themenschwerpunkt eine starke und langfristige Vernetzung aller Akteure stattfindet, die im Bereich Energie-effizienz und Energieeinsparung tätig sind.

Der Faktor Zeit

Die große Anzahl der Akteursgruppen und die Notwendigkeit individueller Betreuung zeigen:
Sanierungsmanagement braucht Zeit. Der lange Förderzeitraum von mind. 3 Jahren und die Förderquote von 65% der Personal- und Sachkosten, ist deshalb angemessen – und macht das Sanierungsmanagement nicht nur zu einem guten, sondern auch zu einem praktikablen Instrument für Kommunen.

Erfolgreiches Sanierungsmanagement: Ein Beispiel

Die Gemeinde Teningen hat endura kommunal als Sanierungsmanager mit dem Auf- und Ausbau eines wirtschaftlichen Nahwärmenetzes im Teilort Oberdorf beauftragt.

Im zu erschließenden Gebiet gibt es nur wenige Großverbraucher. Das Gros der zu gewinnenden Anschlussnehmer lebt in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Die Bebauung des Ortsteils stammt aus den 60er und 70er Jahren. Viele private Heizsysteme waren an das bestehende Erdgasnetz angeschlossen. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage überzeugte das Team von endura kommunal so viele Bürgerinnen und Bürger vom neuen Nahwärmenetz, dass es heute wirtschaftlich arbeitet – und weiter wächst.

Die wichtigsten Gründe für den Erfolg in Teningen Oberdorf:

  • faire Preisgestaltung und transparente Vollkostenvergleiche
    Sozialverträgliche und wirtschaftliche Wärmetarife bzw. Preis-
    anpassungsformeln überzeugten potentielle Anschlussnehmer.
  • Flexibilität für individuelle Kundensituationen
    Tarife, in denen die Anschlusskosten ratierlich abbezahlt werden konnten halfen Eigentümern, die einen Hausverkauf erwägten.
  • intensive und langanhaltende Bürgerberatung
    Im ersten Projektjahr führten wir über 250 Einzelgespräche mit
    privaten Hauseigentümern. Interessenten begleiteten wir bis zur ersten Nahwärmelieferung.
  • offene und ehrliche Kommunikation
    Als seriöse Berater haben wir offen auch über Alternativen
    zur Nahwärme gesprochen.
  • nachhaltige und vertrauensvolle Netzwerkarbeit
    Als zuverlässiger Ansprechpartner für Verwaltung, Gemeinderat, Banken und Fördermittelgebern, Energielieferanten, Bauunternehmen und Bürgerschaft haben wir informiert, moderiert und motiviert.

Mehr Informationen erhalten Sie von:
Lena Klietz
Projektmitarbeiterin
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