Fürs Wärmenetz werben
Stadtwerke Wunsiedel leisten erfolgreiche Überzeugungsarbeit
Anschluss ans Wärmenetz, ja oder nein? Wenn sie in den ersten Bauabschnitten berücksichtigt werden wollen, müssen Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer in Wunsiedel sich nun verbindlich entscheiden. Keine leichte Aufgabe. Schließlich geht es um eine Bindung für Jahrzehnte. Die Stadtwerke und endura kommunal sind mit einer Beratungs- und Informationsoffensive erfolgreich.
Die Stadt Wunsiedel und die Stadtwerke (SWW) verfolgen seit Jahren konsequent ihr Klimaschutzkonzept. Die lokale Energieversorgung ruht inzwischen fest auf regionalen Ressourcen. Das Wärmenetz, das nun im Kernort entstehen soll, wird daraus gespeist.
Die Bürgerinnen und Bürger gehen mit: für mehr als 1.200 Gebäude – das entspricht 53 % des Bestands – besteht schon Anschlussinteresse. Die Tarife liegen unter dem bundesdeutschen Schnitt. Die Anschlusskonditionen sind attraktiv – besonders für die Menschen, die sich bis zum 15. September verbindlich entschieden haben. Seit März 2024 werden die Vorverträge an alle Interessentinnen und Interessenten verschickt.
Vertrauen ist das A und O
Was wird aus den Preisen bei Öl und Gas? Ist das neue Gebäudeenergiegesetz tatsächlich gekommen, um zu bleiben? Könnten wir langfristig in eine preistreibende Investoren-Abhängigkeit geraten? Obwohl man vor Ort in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit nachhaltigen Energieprojekten – darunter auch Wärmenetzen – gemacht hat, sind die Bürgerinnen und Bürger skeptisch. Das Wärmenetz wird in kommunaler Hand bleiben. Darauf haben sich Stadt und Stadtwerke festgelegt. Für die Interessierten ist das eine wichtige, vertrauensbildende Aussage. Aber wie steht es mit den vielen anderen Fragen?
Beratungsangebote kann es eigentlich nie genug geben
Etwa 2.400 Gebäude liegen im potenziellen Wunsiedler Netzgebiet. Ungefähr genauso viele Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gebäudeverwaltungen wollen gut informiert und ausführlich beraten werden.
Wie schafft man es, für alle gut erreichbar zu sein? Ein Kraftakt für das Projektbudget.
- Statt auf große Informationsveranstaltungen, setzt das Projektteam in Wunsiedel auf Beratung in kleinen Gruppen.
- Auf der Webseite „wärmenetz-wunsiedel.de“ können sich Interessierte aus über 40 Angeboten den passenden Termin und das passende Format (online oder vor Ort) aussuchen.
- Zusätzlich gibt es feste Telefonsprechstunden und Infostände bei örtlichen Veranstaltungen.
Dieses überschaubare Beratungsformat bietet genügend Raum, um auch individuelle Fragen zu klären.
„In den Gruppenterminen haben wir ein gutes Gespür dafür bekommen, wo der Schuh drückt. Wichtige Themen haben wir sofort auf der Webseite und in den örtlichen Medien aufgegriffen.“
Felix Unger, Senior Berater, endura kommunal
Zukunftsrechner
Erfahren Sie, wie sich die CO2-Abgabe auf Ihre Heizkosten auswirkt
Auch der „Zukunftsrechner“ auf der Projektwebseite ist ein Resultat der Beratungsstrategie. Er zeigt, wie sich die CO2-Abgabe in Zukunft auf die eigenen Heizkosten auswirken wird.
Und so funktioniert‘s: Der Rechner geht aus von den aktuellen Öl- und Gaspreisen und dem aktuellen Wärmepreis im Netz. Selbst wenn sich an diesen Preisen in den nächsten Jahren nichts verändert, wird die CO2-Abgabe die Heizkosten für Öl oder Gas stark erhöhen. Was das für den eigenen Haushalt bedeuten kann, sieht jeder, der seine aktuellen Verbrauchsdaten und das Alter der bestehenden Heizung eingibt. Das Wärmenetz hingegen kommt ohne fossile Energie aus – und damit auch ohne CO2-Abgabe.
Stichtag 15. September
Etwa 500 Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer haben das Beratungsangebot angenommen. Alle, die bis zum 15. September einen Vorvertrag unterzeichnet haben, werden in der aktuellen Netzplanung berücksichtigt. Die Auswertung findet bis Ende Oktober 2024 statt. Die erste Wärmelieferung ist für Ende 2026 geplant.
Das Projekt „Wärmenetz Wunsiedel“ wird von endura kommunal Nordostbayern im Auftrag der SWW Wunsiedel GmbH begleitet und über das Bundesprogramm für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert.