
In Rheinfelden wurde schon im 19. Jahrhundert Energiegeschichte geschrieben: mit dem Bau des dortigen Rhein-Wasserkraftwerkes war Rheinfelden nicht nur der Geburtsort der 50 Hz Frequenz unseres heutigen Stromnetzes, sondern auch die Keimzelle für das paneuropäische Übertragungsnetz.
Diese Historie führte auch dazu, dass das Projekt um die heutige innovative Wärmenutzung umgesetzt werden konnte: denn durch den Bau des Rheinwasser-Kraftwerks siedelte auch die energieintensive Chemieindustrie in Rheinfelden an. Für die dortige Produktion musste zunehmend mehr Wärmeenergie in Form von Hochtemperaturdampf eingesetzt werden.
Die Produktion und Verwendung dieses Dampfes setzt große Abwärmemengen frei, die bisher vom dortigen Chemieunternehmen Evonik Industrie AG an die Umwelt (Luft und Rhein) abgegeben wurde. Die Stadt Rheinfelden kam bereits 2017 mit dem Chemieunternehmen überein, diese Abwärme zur Beheizung von Wohn- und Gewerbegebäuden in der Stadt zu nutzen. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein Wärmenetz. Um die in Rheinfelden existierenden Gebäudesanierungspotenziale, aber auch die Bereitschaft der Gebäudeeigentümer sich möglicherweise an ein solches Wärmenetz anschließen zu lassen, zu heben, wurde ein Quartierskonzept beauftragt.
Projekterfolg
nach obenDurch zahlreiche Informationsveranstaltungen im Rahmen des Quartierskonzeptes, die Erstellung von Materialien zur Information der Gebäudeeigentümer und eines eigenen Internetauftritt der Stadtwerke Rheinfelden (www.stadtwerke-rheinfelden.de) sowie die gezielte persönliche Ansprache von Gebäudeeigentümern, konnte eine hohe Aktivierung in den ausgewählten Quartieren erzeugt werden. Zahlreiche Gebäudeeigentümer haben sich im Zuge des Quartierskonzeptes zu Sanierungsfragen erkundigt und in einem ersten Schritt beraten lassen, welche Möglichkeiten zur energetischen Sanierung von Heizung und Gebäude vorhanden sind. Für viele Gebäudeeigentümer, die sich an der Nahwärme-Trasse befinden, lag es nahe, sich künftig über das Wärmenetz der Stadtwerke mit klimafreundlicher Abwärme aus dem nahen Industriebetrieb zu versorgen.
Stimmen der Beteiligten
nach oben„Die Nutzung der Abwärme der Firma Evonik ist in Fragen des Klimaschutzes und des Effizienzgewinnes für Stadt und Betrieb ein Leuchtturmprojekt. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, endura kommunal und Industrie ist eine Form der Zusammenarbeit, von der alle Seiten noch lange profitieren können.“
Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister Stadt Rheinfelden (Baden)

Fördermittel und Wirtschaftlichkeit
nach obenDas Quartierskonzept wurde von der KfW mit 65% bezuschusst.
Projektdokumentation
nach obenAusführlichere Informationen zum Gesamtverfahren finden sich auf der Webseite der Stadt Rheinfelden (Baden):
https://www.rheinfelden.de/de/innovativ/Energie/Nahwaermenetz
Standort
Medien-Echo
nach obenÜber das Projekt wurde wiederholt in den Medien berichtet. Hier finden Sie eine Auswahl:
- Südkurier, 09.11.2019: Beitrag zum Klimaschutz
- Badische Zeitung, 11.04.2019: Wärmenetz weckt breites Interesse
- Badische Zeitung, 17.03.2019: Ambitionierte Ziele
- Südkurier, 13.03.2019: Nahwärmenetz bringt für die Stadtwerke neue Aufgaben und Herausforderungen
- Badische Zeitung, 23.02.2019: Im Seidenweber wartet ein Großkunde
- Die Oberbadische, 12.10.2018: Bürger mit ins Boot holen
- Badische Zeitung, 13.10.2018: Dienstleister arbeitet Quartierskonzept aus