Unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach

Landkreis Lörrach mit allen 35 Kommunen des Landkreises, Baden-Württemberg

Lörrach
Einwohnerzahl: 229.073
Gemarkungsfläche: 806,67 km²
Gesamthaushaltseinnahmen: 300 Mio. €

Der Landkreis Lörrach beauftragte in einem Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg eine interkommunale Wärmeplanung für alle 35 Städte und Gemeinden des Landkreises. Das Ziel: eine klimaneutrale kommunale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040. Damit ist er der erste Landkreis, der § 7 c des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg umsetzt.

Der interkommunale Ansatz wird verfolgt, um die im Landkreis vorhandenen Potenziale zur klimaneutralen Versorgung, wie gewerbliche und industrielle Abwärme, Geothermie, Solarthermie, Wind- oder PV-Freiflächen oder Biomasse, zu identifizieren, zu erschließen und mit vorhandenen Wärmebedarfen an anderer Stelle zu verknüpfen. Das Ziel am Ende des Projekts ist eine gesamthafte Wärmeplanung sowohl für den ganzen Landkreis als auch für jede einzelne Kommune. Die Kommunen erhalten damit einen Plan für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.

Für das Projekt hat endura kommunal als technische Projektleitung mit dem Daten- und Digitalisierungsunternehmen greenventory und dem Beteiligungs- und Kommunikationsunternehmen ifok ein Projektkonsortium gebildet, das sowohl das notwendige fachliche Know-How, wie auch regionales Wissen über die Akteure und Strukturen sicherstellt.

Der Auftrag an endura kommunal:

Erstellung eines klimaneutralen Szenarios für die Wärmeversorgung des Landkreises und seinen Kommunen
Datenerhebung
Bestands- und Potenzialanalyse
Erarbeitung einer Wärmewendestrategie und eines Maßnahmenkatalogs
Beteiligungs- und Öffentlichkeitsformate
Projektmanagement, -koordination zw. Akteuren

Umsetzungszeitraum: Januar 2021 - November 2022

Projekterfolg

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Das Projekt startete im Januar 2021 und lief über einen Zeitraum von 20 Monaten. Die Vorgehensweise folgt dem Handlungsleitfaden „Kommunale Wärmeplanung“. Zunächst wurden die relevanten Daten von Kommunen, Energieversorgern, gewerblichen Unternehmen sowie von weiteren Akteuren der Wärmeversorgung gesammelt. Im Anschluss wurde eine Bestandsanalyse des Wärmebedarfs und der Versorgungsinfrastruktur vorgenommen. Darauf aufbauend wurde mit den betroffenen Akteursgruppen in Facharbeitsgesprächen eine gemeinsame Potenzialanalyse zu Energie und Abwärme erarbeitet. Im weiteren Verlauf erarbeiteten die Projektpartner ein Zielbild-Szenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2040. Die erarbeiteten Maßnahmenkataloge wurden in Workshops mit allen Kommunen erarbeitet und diskutiert. Im Juli 2022 beschlossen die Kommunen zudem übergreifende landkreisweite Maßnahmen. Der Abschlussbericht wurde im November 2022 veröffentlicht und ist auf der Webseite des Landkreises Lörrach abrufbar. Die Wärmewendestrategie des Landkreises Lörrach dient als Blaupause für ähnliche Projektvorhaben in ganz Deutschland. Beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“ wurde der Landkreis dafür in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ ausgezeichnet.

Stimmen der Beteiligten

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"Der Landkreis Lörrach engagiert sich seit vielen Jahren intensiv im Klimaschutz. Wir sind unserem Ziel der Klimaneutralität in vielen Bereichen bereits ein gutes Stück nähergekommen. Insbesondere bei der Wärmewende besteht jedoch noch ein akuter Handlungsbedarf. Mithilfe eines gemeinsamen Impulses durch den Kreistag haben wir deshalb das Pilotprojekt „unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung“ ins Leben gerufen, um im Konvoi mit allen Gemeinden des Landkreises den Wärmesektor in unserer Region bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Eine gute Planung, die Nutzung verschiedener Quellen erneuerbarer Energien, Abwärme und der Ausbau von Wärmenetzen werden uns dieses Ziel erreichen lassen."

Landrätin Marion Dammann

Fördermittel und Wirtschaftlichkeit

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Das Land Baden-Württemberg finanzierte das Projekt der „Unternehmensunabhängigen interkommunalen Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach“. Das Pilotvorhaben geht auf die Initiative der Landrätin Marion Dammann zurück. Mit dem Verbundprojekt wurde für den gesamten Landkreis eine Wärmeplanung erstellt. Umweltminister Untersteller betonte in einer Videobotschaft den Vorbildcharakter des Projekts.